„Zukunft hoch K“ trifft sich zum ersten Gipfel. Im Rahmen des Kulturdialog Sachsens waren am 4. November 2022 erneut Kulturverbände und Kulturschaffende zum Austausch und Diskurs eingeladen, diesmal in den Leipziger Kupfersaal.
Der erste Kulturgipfel war die sechste Veranstaltung seit Beginn des Dialogformates und widmete sich in seinen Schwerpunkten den Fragen der sozialen Absicherung und angemessenen Vergütung Kulturschaffender. Im Austausch zwischen Akteuren der Kulturszene und Verantwortlichen auf kommunaler und Landesebene wurden drängende Themen konkretisiert, mögliche Lösungsansätze erörtert und intensiv diskutiert. Um eine konzentrierte Zusammenarbeit zu ermöglichen, war die Teilnehmerzahl auf 120 Personen begrenzt. Alle, die sich einen Platz gesichert hatten, waren engagiert und motiviert dabei, ihre Sicht, Ressourcen und konstruktive Ideen einzubringen.
Der Vormittag begann nach einer Begrüßungsrunde mit dem Eröffnungsimpuls von Sachsens Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch. Sie gab einen Überblick über den bisherigen Prozess sowie Einblicke in die aktuelle Situation: Honorarempfehlungen und soziale Sicherheit – wo stehen wir nach den bisherigen Aktivitäten des Kulturdialogs und worum wird es heute gehen? Die bisherigen Workshops und die digitale Umfrage unter den Kulturschaffenden und die Gespräche neben anderen mit den urbanen und ländlichen Kulturräumen haben gezeigt, dass nur das gemeinsame Erarbeiten des zukünftigen Vorgehens zu umsetzbaren und befriedigenden Lösungen führt.
Um die Situation in den verschiedenen Kulturbereichen zu beleuchten, aber auch den Rahmen, den die Politik geben und beeinflussen kann, aufzuzeigen, folgte eine Podiumsdiskussion mit Dr. Skadi Jennicke, Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig und Vorsitzende des Kulturausschuss des Deutschen Städtetages, Daniel Röthig, Bürgermeister der Gemeinde Callenberg, Manja Dahms, Leiterin des Kultursekretariats Erzgebirge-Mittelsachsen, Prof. Dr. Manuel Frey, Direktor der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen und Markus Franke, Abteilungsleiter Kunst im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus.
In dem als „Fishbowl-Format“ geführten Gespräch wurden die verschiedenen Perspektiven und Kritiken sichtbar und eine Bestandsaufnahme der aktuellen Lage gemacht. Zudem gab es einen freien Platz, der durch Teilnehmende aus dem Publikum zeitlich begrenzt eingenommen werden konnte. Somit hatte das Publikum die Chance, Ihre Fragen und Anmerkungen zu adressieren und diese aus den verschiedenen Blickwinkeln und Schwerpunkte heraus zu beleuchten. Ein Fazit: Zwei Plätze wären besser gewesen, um mehr Positionen aufzunehmen. Daraus lernen wir.
Die Situation der Kulturschaffenden, die aufgrund steigender Inflation und Energiekosten weiterhin angespannt und strapaziert bleibt, sowie die Frage: „Was ist sozial und angemessen, aber auch bezahlbar?“ bleibt für alle Beteiligten ein anspruchsvolles Szenario.
Beim anschließenden Rundgespräch konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wählen, an welchem der sechs Tische sie mit je einem Vertreter oder Vertreterin aus den Podien des Tages vertiefend ins Gespräch zur Umsetzung von Lösungen gehen. Die Ergebnisse wurden nach einer kurzen Mittagspause von Anja Herrmann-Fankhänel, Technische Universität Chemnitz, präsentiert.
Auch am Nachmittag wurde konkret nachgefragt: Was muss, was kann sich ändern? Was wird dafür gebraucht? Dr. Claudia Maicher, Mitglied des Sächsischen Landtages und Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft, Hochschule, Medien, Kultur und Tourismus des Sächsischen Landtages, Dirk Neubauer, Landrat des Landkreises Mittelsachsen, Albrecht Koch, Präsident des Sächsischen Kultursenats sowie Kantor und Organist am Freiberger Dom und Christine Wingert, Kulturpolitische Gesellschaft e.V. und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Kulturpolitik (IfK) diskutierten auf dem zweiten Podium des Tages lebhaft und konstruktiv, welche nächsten Schritte nun an gegangen werden könnten.
Die Abschlussrunde am Nachmittag mit Vertretern der Interessengemeinschaft (IG) Landeskulturverbände und Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch machte allen Anwesenden erneut klar: Wir werden den Weg zu neuen Lösungsvorschlägen nur gemeinsam meistern.
Unter anderem sollen alle Mitglieder in der IG Landeskulturverbände bis Sommer 2023 Empfehlungen vorlegen, was aus ihrer Sicht eine angemessene Vergütung ist. Diese fließen dann in eine Förderkonferenz im zweiten Halbjahr 2023, um dort die Empfehlungen mit sächsischen Kulturförderern zu diskutieren. Die Ergebnisse müssen dann auch mit Blick auf die Evaluation des Kulturraumgesetzes, der Förderrichtlinie und der Haushaltsaufstellung 2025/2026 reflektiert werden.
Ein weiterer Punkt für das erste Halbjahr 2023 ist das Thema: weitere Formen der innovativen Kulturfinanzierung. Erste Ideen hierzu wurden im Kulturdialog 2022 angesprochen und sollten in einer Art Workshop im nächsten Jahr genauer betrachtet werden.
Wir werden Sie über weitere Schritte und Veranstaltungen in 2023 unter zukunfthochk.de im Newsbereich auf dem Laufenden halten.
ZUKUNFT hoch K freut sich, den Termin für den ersten Kulturgipfel bekannt zu geben: am Freitag, den 04.11.22 findet zum Thema Arbeit & Soziales – den nach unserer Umfrage drängendsten Themen – unsere Veranstaltung in Leipzig statt. Halten Sie sich den Termin frei und die Augen auf, weitere detaillierte Informationen folgen hier auf unserer News-Seite – und wenn Sie wollen per Newsletter in Ihr Postfach.